Eine unsterbliche Liebe - 7

Annie: Entschuldige bitte, hast du gerade gesagt das ich mich in deine Gefährtin verwandeln werde?


Mein Puls hämmert in meinen Ohren, als Ethan seine Lippen schürzt und langsam nickt.


Ethan: Ja. Unsere Verbindung ist der Preis den wir für die Überdeckung von Cassius Markierung zahlen müssen.


Der Vampir setzt mich behutsam auf der Couch ab und die anderen Unsterblichen gehen weg, um uns beiden etwas Platz zu machen.


Annie: Ethan das war es wert um Cassius von mir fern zu halten. Solange ich mich nicht mehr danach sehne, dem Finsterling nahe zu sein, ist es mir egal was du tun musstest.


Ethan: Ich bin froh das du so denkst, denn dieser Verwandlungsprozess ist nicht einfach.

Außerdem wirst du meine Gefährtin sein bis das der Tod uns scheidet.


Eine Million Fragen gehen mir durch den Kopf, während ich versuche die lebenslange Bindung mit Ethan zu begreifen.

Mit blitzschneller Vampirgeschwindigkeit springt Ethan in die Küche und kommt mit einem Glas Wasser für mich zurück.


Ethan: Ich weiß das ist eine Menge, also atme durch, trinke etwas Wasser und stelle mir all deine Fragen.

Deine Verwandlung in meine Gefährtin wird bald beginnen, also werde ich dir in der Zeit die wir haben erzählen, was ich kann.


Ich versuche meine Hände vom Zittern abzuhalten, während ich an dem Glas nippe. Es fühlt sich in den Händen unvorstellbar kalt an.


Annie: Sag mir, werde ich auch zu einem Vampir? Der Teil mit dem ewigen Leben klingt cool, aber der Aspekt mit dem Blut trinken gefällt mir nicht so gut.


Ethan: Dann habe ich gute Nachrichten für dich. Als meine Gefährtin wirst du unsterblich, aber du darfst ein Mensch bleiben.


Annie: Das klingt großartig. Warum hast du das nicht früher gesagt?


Ethan: Es ist nicht so einfach, wie es klingt. Du musst ein paar Tests bestehen, aber ich weiß das du schlau genug bist, um sie zu meistern.

Und wenn du das tust, bist du offiziell meine unsterbliche, menschliche Gefährtin. Du wirst für immer genau so leben, wie du jetzt bist.


Eine dunkle Wolke zieht über Ethans Gesicht auf. Ich spüre einen seltsamen Drang ihn zu trösten, aber ich unterdrücke ihn vorerst.


Ethan: Zumindest hat es früher so funktioniert einen Menschen zum Gefährten eines Unsterblichen zu machen.

Aber das war, bevor die Welten der Menschen und Unsterblichen aus dem Gleichgewicht gerieten.


Ethans Aussage löst die plötzliche Erinnerung an die dunkle Prophezeiung und meine Bestimmung als Auserwählte aus.


Annie: Du sprichst von dem Gleichgewichtsproblem, das durch die dunkle Prophezeiung und die Auserwählte behoben werden soll, richtig?


Ethan: Ja. Zumindest denkt der Rat der Unsterblichen so.


Annie: Ethan, ist die Balance zwischen unseren Welten noch immer möglich?


Ethan: Das ist schwer zu sagen, aber wenn du wirklich die Auserwählte bist, habe ich das Gefühl das du dieses Rätsel lösen wirst.


Annie: Ich weiß dein Vertrauen zu schätzen Ethan. Aber was passiert wenn ich es nicht schaffe?


Ethan: Das ist kein Ergebnis über das ich nachdenken möchte. Das Ungleichgewicht wächst und die Folgen sind schwerwiegend.


Annie: Das gefällt mir nicht. Was macht das Gleichgewicht mit den Menschen?


Ethan: Nun, aufgrund des Ungleichgewichts zwischen unseren beiden Welten haben die Unsterblichen ein Problem damit unsere menschlichen Gefährten am Leben zu lassen.


Ich schnappe nach Luft und halte mir den Mund zu, während ein unangenehmes Gefühl durch meinen Magen kriecht.


Annie: Angesichts dieser niedrigen Überlebensrate ist die Verwandlung in einen Vampir wohl dir geringste meiner Sorgen.


Ethan: Hab etwas Vertrauen. Du hast die Blutkelch-Prüfung überlebt, also denke ich das du zäh genug bist um auch die Verwandlung zu überstehen.


Ich atme tief ein um meinen Herzschlag zu verlangsamen. Ethan schenkt mir ein kurzes anerkennendes Lächeln.


Annie: Okay, da ich mich für einen schwierigen Verwandlungsprozess vorbereiten muss, was sollte ich darüber wissen?


Ethan: Der Bindungsprozess erfolgt in drei Phasen, von denen eine schwieriger ist als die andere.


Bevor ich nach den Phasen fragen kann, überkommt mich ein abnormales Frösteln. Ich kann nicht aufhören zu zittern.


Annie: Ethan, mir ist eiskalt.


Ethan: Es beginnt also. Es tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht, das es so schnell gehen würde.


Annie: Was beginnt? Die nächste Eiszeit?


Ethan: Sozusagen. Aber geht es dir gut? Du scheinst reizbarer zu sein, als sonst.


Annie: Nun, ja ich neige dazu mich aufzuregen, wenn ich das Gefühl habe, das meine Zehen erfrieren und abfallen.


Ethan reibt sanft meine Schulter und schickt einen warmen Sonnenstrahl durch meinen Arm. Als er loslässt, fange ich wieder an zu zittern.


Ethan: Deine Körpertemperatur wird während dieses Prozesses schwanken, deshalb müssen wir dafür sorgen, das dir nicht zu heiß oder kalt wird.


Annie: Soll ich mir dann einfach eine Decke holen?


Ethan: Es wird helfen, aber eine Decke wird nicht ausreichen um dich vor dem Schmerz einer Art psychischer Erfrierung zu bewahren.


Annie: Ähm, kannst du etwas tun um mir zu helfen? Solltest du als mein Gefährte keine Möglichkeit haben, mich davor zu bewahren?


Ethan: Wieder richtig. Wie machst du das Annie?


Annie: Natürlich durch jahrelanges Studium. Zum Glück scheint die Magie der Unsterblichen immer eine gewisse Logik zu haben.


Ethan: Nun, als dein Gefährte ist meine Körperwärme besten geeignet um deine zu verstärken.

Aber um die Wirkung meiner Körperwärme auf dich zu maximieren, sollten wir wahrscheinlich an einen etwas privateren Ort gehen.


Mein Gesicht wird heiß und mir wird direkt etwas wärmer, als Ethan näher an mich heranrückt.


Annie: Okay. Wenn ich mich an einem etwas privateren Ort nicht mehr so kalt fühle, dann lass uns das tun.


Sobald wir beide in Ethans Schlafzimmer sind, schließt er leise die Tür.


Annie: Also, was kannst du hier tun, um mich aufzuwärmen was du im Wohnzimmer nicht tun kannst?


Ethan: Damit meine Körperwärme ihre volle Magie auf dich ausüben kann, ist es am besten wenn wir uns so nah wie möglich kommen.


Annie: Wie nah?


Ethan: Am besten ist Haut-zu-Haut Kontakt.


Meine Gedanken rasen, als Ethan beginnt sich auszuziehen und die eisige Kälte in mir beginnt meinen ganzen Körper zu überwältigen.

Sobald Ethan bis auf seine Boxershorts ausgezogen ist, nimmt er meine Hand und schickt damit eine angenehme Welle der Wärme durch mich.


Ethan: Die Entscheidung liegt bei dir Annie. Ich helfe dir gerne dabei, aber nur wenn du das möchtest.


Ich versuche meinen Blick von Ethans durchtrainiertem Körper abzuwenden, aber es ist schwierig. Er drückt meine Hand zur Unterstützung.


Annie: Okay Ethan. Du hast mir immer nur geholfen, also vertraue ich dir.


Ethan drückt wieder meine Hand und schenkt mir ein Lächeln, das mich wie an einem tropischen Strand fühlen lässt.


Ethan: Danke das du mir vertraust dir zu helfen. Du musst diese Phase nicht allein durchstehen.


Annie: Hey, wenn wir schon miteinander verbunden sind, sollten wir das Beste daraus machen, oder?


Ethan nickt und dreht sich um, um mir beim Ausziehen etwas Privatsphäre zu geben. Als ich fertig bin, klopfe ich ihm auf die Schulter.


Annie: Was kommt als Nächstes? Sollen wir ins Bett gehen oder so?


Als Ethan sich umdreht und meine halb nackte Gestalt erblickt, grinst er verstohlen. Das Blut schießt mir in die Wangen.


Ethan: Perfekt! Auf ins Bett Annie.


Ich schlüpfe schnell unter die Decke und Ethan legt sich neben dich und deckt mich mit dem Stoff und seinem warmen Arm zu.


Ethan: So habe ich mir diesen Moment nicht vorgestellt, aber ich würde lügen wenn ich sagen würde, das ich nicht zufrieden bin.


Annie: Ethan, mich stört es auch nicht gerade.


Ethan schmunzelt leise hinter mir, während er mich dicht an sich heranzieht und mich löffelt.


Ethan: Ich bin froh das zu hören. Solche Momente sind unendlich viel schöner, wenn das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht.


Annie: Nun es hilft, das ich mich durch deine Körperwärme viel besser fühle. Und du riechst nach frischem Sommerregen.


Ethan: Frischer Sommerregen, hm? Selbst nach all diesen Jahrhunderten überraschen mich die Menschen immer wieder.


Nach ein paar Minuten in denen ich mich eng an Ethan gekuschelt habe, spüre ich endlich wie sich meine Körpertemperatur wieder ausgleicht.


Annie: Wow, unsterbliche Magie ist unglaublich. Danke das du mir geholfen hast, Ethan.


Ethan: Mein Vergnügen. Jetzt wo du unter meinem Dach lebst und meine Gefährtin wirst, ist das Letzte was ich will das du leidest.


Als er mir tief in die Augen blickt, keuche ich auf und beiße mir auf die Lippe. Ethan bricht den Augenkontakt als Erster ab.


Ethan: Jetzt wo dir nicht mehr kalt ist, sollten wir uns vielleicht darum kümmern, das du etwas zu essen bekommst.


Annie: J-ja . Gute Idee.


Ich bemühe mich meinen Körper zu beruhigen, während wir uns wieder anziehen.


Ethan: Das war eine ziemlich stressige Erfahrung. Warum schaust du nicht in Stephanies Kleiderschrank nach etwas zum Anziehen?


Annie: Nach all dem könnte ich ein paar frische Klamotten gebrauchen.


Ethan: Super! Während du dich umziehst, suche ich etwas zu essen für dich. Wir treffen uns dann in ein paar Minuten wieder hier.

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