Eine unsterbliche Liebe - 11

Gras raschelt und mir stockt der Atem als ich Ethan näherkommen sehe.


Ethan: Da bist du ja Annie. Ich habe schon überall nach dir gesucht.


Meine Augen weiten sich als ich bemerke das Ethan ein Vampir am helllichten Tag draußen steht.


Annie: Ähm Ethan, ist keine der Vampirmythen die ich gelernt habe wahr?

Haben zum Beispiel Knoblauch und religiöse Artefakte irgendeine Wirkung auf euch? Oder waren das auch Lügen?


Ethan: Wenn ich mich für menschliches Essen entscheide, esse ich gerne viel Knoblauch. Und Religion ist eine persönliche Angelegenheit.


Annie: Hmm, das klingt als müssten meine Professoren ihre Lehrbücher über Vampire wirklich aktualisieren.


Ich schüttele den Kopf und blinzele ein paar Mal, während ich versuche diese neue Information zu verarbeiten.


Annie: Selbst nachdem ich euch alle jahrelang studiert habe, muss ich noch so viel über Unsterbliche lernen.


Stephanie: Es gibt nichts Besseres als etwa praktische Erfahrung, die dir hilft den Rückstand aufzuholen oder?


Mein Gesicht errötet angesichts ihrer sexy Andeutung. Ich glaube zu bemerken wie Ethans Mundwinkel zucken.


Ethan: Steph, bitte. Hast du nicht ein paar Aufgaben im Rat der Unsterblichen die du erledigen musst?


Stephanie: Klar, aber ich konnte nicht widerstehen euch beide noch ein wenig in Verlegenheit zu bringen, bevor ich gehe.

Tschüss meine Lieben. Versucht keinen Sex im Garten zu haben, unsere lästigen, sterblichen Nachbarn könnten sich beschweren.


Als Stephanie geht, tritt Ethan dicht an mich heran und kitzelt meine Fingerspitzen mit seinen eigenen. Ich beiße mir auf die Lippe.


Ethan: Ich vermute so hast du dir dein Leben als Ausbilderin für Technologien nicht vorgestellt.


Annie: Ja, diese Wendungen habe ich definitiv nicht kommen sehen.


Ethan: Das habe ich mir schon gedacht. Also habe ich meine Arbeit im Rat früher beendet, damit wir uns unterhalten können.


Annie: Ethan, habe ich etwas falsch gemacht?


Ethan: Du? Nein ganz und gar nicht. Der Vorfall mit dem Zischen beruhte auf reinem Instinkt. Es ging darum dich zu beschützen.


Annie: Es hat sich tatsächlich so angefühlt, als würdest du bis ans Ende der Welt gehen, um mich zu beschützen.


Ethan: Ob du es glaubst oder nicht, so langsam habe ich das Gefühl das ich das tun würde.


Ethans selbstbewusster, durchdringender Blick raubt mir den Atem.


Ethan: Die Verwandlung eines Menschen fordert auch bei einem Unsterblichen ihren Tribut, aber ich unterstütze dich dennoch vollkommen.


Ethan schenkt mir ein ruhiges, aufrichtiges Lächeln und zeigt mir einen Hauch von Verletzlichkeit, der mein Herz zum Flattern bringt.


Ethan: Was ich damit sagen will, ist es tut mir leid Annie. Wahrhaftig.

Besteht eine Chance das wir diesen Zisch Vorfall hinter uns lassen und neu anfangen können? Zusammen?


Schließlich schiebt Ethan seine Finger zwischen meine und drückt meine Hand. Mein Herz setzt einen Schlag aus.


Annie: Ethan, ich verzeihe dir. Wir stecken zusammen in dieser Sache.


Ethan: Bitte, Annie. Gib mir nur noch eine - Warte, was ?


Annie: Ich vergebe dir Ethan. Es ist in Ordnung.


Die Lippen des Vampirs verziehen sich zu einem erleichterten Lächeln, das so gut aussieht das der Anblick fast wehtut.


Ethan: Das habe ich zwar nicht erwartet, aber definitiv gehofft.


Ich drücke seine Hand ebenfalls und schaue ihm in die Augen.


Annie: Nun, es braucht schon mehr als ein Zischen, um mich aus der Fassung zu bringen.


Ethan: Das ist gut zu wissen, aber ich werde versuchen, mein Glück in dieser Hinsicht nicht über zu strapazieren.


Annie: Sei einfach du selbst, Ethan. Den Rest werden wir schon noch herausfinden.

Außerdem habe ich mich lange genug mit Unsterblichen beschäftigt, um zu wissen das man sich mit den Seltsamkeiten abfinden muss.


Als Ethan die Chance ergreift und seine Hand über meine Schulter gleiten lässt, berührt er einen Knoten auf deinem Rücken.


Annie: Autsch! Ich schätze, ich habe mich wegen der Zeremonie und des Verwandlungskrams etwas verkrampft.


Ethan: Tut mir leid. Ich bin mir sicher das mein überfürsorgliches Verhalten vorhin nicht dazu beigetragen hat, deinen Stresspegel zu senken.

Aber um das wieder gut zu machen, gebe ich dir gerne eine Rückenmassage.


Der Vampir blickt mir tief in die Augen, während er mich streichelt. Ein verschmitztes Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus.


Ethan: Und wenn ich massiere, drücke ich fest und tief, wenn dir so etwas gefällt.


Annie: Hey, wenn du es mir anbietest werde ich nicht nein sagen.


Ethan: Eine weise Entscheidung. Ich werde den Knoten im Handumdrehen lösen.


Wir setzen uns ins Gras und Ethan drückt seinen Daumen auf die Stelle an meinem oberen Rücken.

Schon bald entspanne ich mich unter seiner fachkundigen Berührung, schließe die Augen und lasse die Magie unserer Bindung auf mich wirken.


Annie: Mmm, das fühlt sich unglaublich an. Wo hast du gelernt so zu massieren?


Ethan: Ich höre nur auf das , was dein Körper verlangt. So einfach ist das.


Ethans Hände wandern hinunter zu meinen Seiten. Ein elektrisches Kribbeln in meiner Brust veranlasst mich dazu, mich ihm zuzuwenden.


Annie: Ethan, ich ... ich fühle mich....


Ethan: Ich weiß. Du bist nicht die Einzige, die das spürt, meine Schöne.


Ethan streicht mit seinen Fingerknöcheln über meine Kieferpartie und ich spüre den starken, unsichtbaren Sog seiner Lippen.

Kurz bevor meine Lippen seine berühren, zwitschert ein Vogel in der Nähe, was uns beide zu einem nervösen Kichern veranlasst.


Ethan: Hier draußen wird es ziemlich heiß. Was hältst du davon, wenn wir wieder reingehen und uns abkühlen?


Annie: Das klingt perfekt. Gehen wir.


Ethan lässt seine Hand in meine gleiten, während wir beide zusammen zurück ins Haus gehen.

Als ich anfange die Erinnerung an diesen Morgen aus meinem Gedächtnis zu löschen, grinst Ethan plötzlich breit.


Ethan: Was hältst du davon, eine Pause von dem ganzen Auserwählten und Unsterblichen Drama zu machen?


Annie: Dürfen wir uns eine Pause gönnen, wenn wir die Welt retten? Und was würden wir überhaupt tun?


Ethan: Nun, wenn wir die Ewigkeit zusammen verbringen wollen, sollten wir vielleicht herausfinden wie wir Spaß miteinander haben können.


Annie: Hmm, ich habe mich schon lange nicht mehr entspannt.


Ethan: Wirklich? Habt ihr übernatürlichen Gelehrten nicht bisweilen ausgefallene Weihnachtsfeiern gefeiert oder Besen Sportarten betrieben?


Annie: Ha, nein. Du verwechselst mein College mit Hogwarts.


Ethan: Hm. Das ist seltsam enttäuschend. Und das klingt nach einem Fehler, den wir sofort korrigieren müssen.


Annie: Einverstanden. Nach Jahren der Nachtschichten und des harten Lernens brauche ich etwas Spaß.

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